Buhl Data weiß warum: Wenn man ihre Software t@x 2005 Linux kauft, bekommt man klar und deutlich gesagt: „Aufgrund der Vielzahl an Linux-Distributionen, welche auf dem Markt erhältlich sind, und der unterschiedlichen Konfigurationen der Hard-und Software, ist es leider nicht möglich, für t@x 2005 Linux technischen Hotline-Support zu stellen.“ Nicht dass ich jemand wäre, der Hotlines bemühen würde.
Gut. Aber immerhin: Die offenbar einzige Steuersoftware auf dem deutschen Markt, die überhaupt in einer Linux-Version vorliegt. Und irre billig. Also los. Wieder einer dieser Linux-Selbstversuche. Zurück zu Windows kostet in dem Fall nur 19,95 €…
Zunächst mal Kubuntu installieren. Das soll ja für „End-User“ sein. Geht auch super. (Ja, ich mag KDE. Dann ist es eben Bloatware. Aber wenigstens schränkt es mich weniger ein.) Okay – wenn man auf dem gleichen Rechner auch noch ein Windows haben will, muss man lustig in der Bootloader-Konfiguration herumbasteln, will man die bestehende Windows-Installation nach der Kubuntu-Installation dann auch wieder starten. Aber das machen wir später. Jetzt erstmal End-User.
Online einkaufen geht auch mit Linux toll. Kreditkarten sind betriebssystemunabhängig. Schon vor dem Download von t@x 2005 Linux wird man darauf hingewiesen, dass man für die Software auch Wine benötigen wird. Buhl Data hat den Aufwand gescheut, ein wirkliches Linux-Programm zu schreiben. Statt dessen benutzt man Wine, um die Windows-Software unter Linux zum Laufen zu bekommen.
Sie sagen, es ginge nicht jede Wine-Version. Pah! Die von Kubuntu ist so neu, aus dem Juli 2005, das wird schon funktionieren… Oder auch nicht. Manno.
Netterweise kann man aber mit dem freundlichen, konsolenbasierten Installationsprogramm Binaries einer speziellen Wine-Version herunterladen. Und zwar für viele verschiedene Distributionen.
Kubuntu oder Debian sind leider nicht dabei. Immerhin aber jede SuSE-Version von 8.2 bis 9.3 und Fedora Core 2. Ich nehme SuSE 9.3. Das ist die Neueste. Wird schon passen.
Denkste. Das Programm hängt sich beim Start so sehr auf, dass es eine halbe Stunde lang versucht, die Festplatte zu zersägen, bevor ich keine andere Wahl habe, als der Maschine den Strom abzustellen, weil ich ihm nicht glaube, dass es so lange „Font-Informationen“ sammeln kann.
Das Logfile sagt dann etwas verklausuliert, dass es nicht die richtige Version der glibc gefunden habe. Es hätte gerne 2.3.4, Kubuntu bietet aber nur 2.3.2.
Also schnell googlen: In welcher SuSE-Version ist die glibc 2.3.2 enthalten? Suchworte suse-9.2 glibc-2.3
. Nein, auch 2.3.4. Bei 9.0 angekommen werde ich fündig. Nun schnell wieder das Installationsprogramm bemüht und die Wine-Version für SuSE 9.0 heruntergeladen. Jetzt aber.
Fast. Das Programm fängt wieder an, alle Ressourcen zu fressen, aber das kennen wir jetzt schon und können es vorher killen. Das Logfile teil nun nicht minder undeutlichmit, dass es die libungif nicht gibt. Stimmt. Schnell nachinstalliert. Kein Problem für den End-User. Und jetzt? Oh, ich sehe den Startbildschirm von t@x 2005! Ich traue mich gar nicht etwas anzuklicken. Schnell! Ein Foto!